Ulla Vehring wird Auszeichnung durch Ortsrat verliehen

Das Bild zeigt die Ehrenamtspreisträgerin Ulla Vehring und Mitglieder des Ortsrates

 

Ulla Vehring ist nach über zwanzig jähriger Ehrenamtstätigkeit als Küsterin, Laienhelferin, Firmkatechetin, Wortgottesdienst-leiterin, Mitglied und Vertretung im Liturgieausschuss und seelsorgerische Begleiterin der KLJB mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden. Dieser Preis wird jährlich vom Ortsrat zur Stärkung des Ehrenamtes verliehen. Im Interview spricht Ulla Vehring mit uns über die Wertschätzung des Ehrenamtes, ihre Motivation und ihre Highlights in dieser Zeit.

 

Ulla, du bist seit über 20 Jahren im kirchlichen Dienst aktiv. Was hat dich seiner Zeit dazu bewogen?
Nach einiger Überlegungszeit und durch Ansprache von verschiedenen Personen, die mir das Amt der Küsterin nahebrachten habe ich mich zu diesem Dienst entschlossen. Mir ist die kirchliche Arbeit wichtig und die Arbeit mit Menschen macht mir Spaß. Ich würde es heute wieder genauso machen.
Was waren deine Highlights in dieser Zeit?
Sehr schön und zugleich spannend war die eine oder andere Hochzeit, wo dann plötzlich der Pastor nicht auftauchte und ich die Gäste und vor allem das Brautpaar vertrösten musste. Im nach hinein ganz amüsant, aber seiner Zeit sehr unangenehm.
Absolut positiv war die Veranstaltung „Glaubensk(l)ick“ mit der KLJB. Eine große Herausforderung, auch für mich. Der Erfolg

dieser Veranstaltung war sicherlich die gute Mischung aus Ambiente, christlicher Glaubensvermittlung und jugendlichem Esprit. Auch durch die Liederwahl wurde eine ganz besondere Dynamik erzeugt. Eine klasse Veranstaltung, die zur Wiederholung einlädt.
Was motiviert dich immer wieder diese Tätigkeiten auszuführen?
Der Glaube ist meine größte Motivation. Er gibt mir Kraft jeden Tag dran zu bleiben. Aber auch die Kontakte und der Austausch mit den Menschen geben mir die nötige Motivation.
Wie ist deine Familie involviert?
Mein Mann stärkt mir auch diesbezüglich den Rücken. Er säht z.B. die Blumen in unserem Garten aus, die ich dann mit in die Kirche nehmen kann, um nur ein Beispiel zu nennen. Er ist mir auch beim Transport von Kerzen und Kirchenmaterialien, die in Kisten in unserer Scheune lagern, behilflich. Ohne ihn könnte ich das nicht leisten.
Du bist seit 2010 Vertrauensperson und seelsorgerische Begleitung der KLJB. Wie bist du zur Jugendarbeit gekommen?
Durch die Firmvorbereitung hatte ich bereits die ersten Kontakte zu den Jugendlichen geknüpft. Bestimmte vorbereitende Kurse gaben mir damals schon die Sicherheit bibelfester zu werden. Dann bin ich durch Pastor Ellinger zur seelsorgerischen Begleitung der KLJB gekommen. Die Arbeit mit den Jugendlichen macht mir Spaß, erfordert aber auch Geduld und das notwendige Fingerspitzengefühl, um das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen. Es gibt immer wieder Phasen, wo ich denke, christliche Werte sind nicht mehr interessant für die Jugend. Aktuell ist die Arbeit mit der KLJB wieder schwer in Ordnung. Außerdem hält mich die Arbeit mit Jugendlichen jung. Wir sollten Vertrauen in unsere Jugend haben.
Wie hat sich in deinen Augen die Jugendarbeit auf dem Land verändert?
Früher wurde mit dem Finger auf die jungen Leute gezeigt, die nicht der KLJB angehörten. Heutzutage leben die Jugendlichen im Land der fast unbegrenzten Möglichkeiten. Alles geht auf Knopfdruck und wird nach Hause geliefert. Der Freundeskreis und das Privatleben ziehen immer größere Kreise. Auch Eltern interessieren sich häufig nicht mehr für den Zusammenhalt der Jugend auf dem Land. Wenn diese Werte im Elternhaus nicht vermittelt werden, kann man den Jugendlichen keinen Vorwurf daraus machen.
Was muss „Kirche“ tun, um nicht nur Jugendliche, sondern auch Ehrenamtliche für kirchliche Dienste anzusprechen?
Die Institution „Kirche“ wirkt sehr steif und unbeweglich. Wenn wir aber die Jugend oder Personen für den kirchlichen Dienst gewinnen wollen, muss Kirche flexibler auf die Menschen zugehen und sich für ihre Belange interessieren.
Mehr Dynamik, junge Referenten, die einen anderen Spirit hineinbringen sind sicherlich wünschenswert.
Hattest du in den Jahren das Gefühl, dass deine Arbeit erkannt und anerkannt wurde?
Ich habe immer wieder Zuspruch und Dank erfahren für meine Arbeit. Nach Hochzeiten kommen immer wieder Jubilare mit einem besonderen „Dankeschön“ vorbei. Übrigens gilt das auch für junge Brautpaare. „Danke“ ist das Zauberwort, welches mir zeigt, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird. Ein kleines Wort mit enormer Aussagekraft. Zu Stärkung des Ehrenamtes sollten wir mit diesem Wort nicht zu sehr geizen.
Dieser Ehrenamtspreis, zu dem wir noch einmal herzlich gratulieren, soll ja kein Abschiedsgeschenk sein, sondern eine Auszeichnung deiner Arbeit zwischendurch. Gibt dir diese Anerkennung Motivation und Inspiration für deine weitere Tätigkeit?
Diese Auszeichnung ist für mich eine ganz besondere Anerkennung. Zuerst war ich total geplättet und ich konnte meine Freude darüber gar nicht so zum Ausdruck bringen. Mir fehlten bei der Verleihung einfach die Worte. Deshalb möchte ich mich auf diesem Wege herzlich für diese Anerkennung bedanken. Ich sehe es als Inspiration und Motivation für meine weitere Arbeit, für unsere Kapelle und damit für Clusorth-Bramhar.
Nun hat uns in der Pfarrgemeinde ein Pfarrer verlassen. Wie siehst du die Zukunft der Durchführung von Messen in unserer Kapelle?
Mein Wunsch und das Ziel muss es zunächst einmal sein, die Messe, in der die Landjugend aktiv mitgestaltet, zu erhalten. Maximal an einem Donnerstag kann ich mir vorstellen, einen Wortgottesdienst in der Kapelle durchzuführen. Ich bin kein Pastorenersatz und möchte es auch in Zukunft nicht werden.

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